Ziele


Geschlechtsbezogene Pädagogik ist keine Methode, sondern eine Haltung und Sichtweise in geschlechtshomogenen, wie geschlechtsgemischten Praxisfeldern. Das soziale Geschlecht wird als zentrale Kategorie in den Blick genommen. Männlichkeit wird in diesem Sinne nicht als naturhaft gegeben und unveränderlich verstanden, sondern als kulturell konstruiert und in stetiger Entwicklung befindlich. 

Jungenarbeit als Bestandteil geschlechtsbezogener Pädagogik bedeutet die fachkundige Begegnung erwachsener Männer mit Jungen, eine Unterstützung bei der Mannwerdung. Jungen werden dabei  in ihrer Individualität wahrgenommen und als entwicklungs-fähige Persönlichkeiten wertgeschätzt. Sie sollen durch aktive Partizipation in pädagogische und soziale Prozesse einbezogen werden.                                                                        

Eine notwendige Bedingung qualifizierter Jungenarbeit ist die Selbstreflexion der Jungenarbeiter hinsichtlich ihrer eigenen Mannwerdung und Männlichkeit, ihrer Beziehungen und Einstellungen zum eigenen Geschlecht sowie zu Mädchen und Frauen.

Zentrale Ziele sind die Unterstützung von Jungen und jungen Männern in ihrer Entwicklung zu emotional lebendigen, sozialverantwortlichen und selbstreflexiven Persönlichkeiten und die Verwirklichung der Gleich-berechtigung der Geschlechter.                                                

Die LAG Jungenarbeit will geschlechtsbezogene Jungenarbeit systematisch  fördern und qualifizieren, die erforderliche Lobbyarbeit für deren Anerkennung als notwendiger Bestandteil geschlechtsbezogener Arbeit in Jugendhilfe, in Politik und Administration leisten, auf drei Ebenen:                                                                                                                        .   

1. Konzeptionelle Entwicklung
Um Jungenarbeit in der Praxis der Jugendhilfe etablieren zu können, müssen bestehende Konzeptionen geschlechtsbezogener Arbeit dokumentiert, analysiert, differenziert, weiterentwickelt und in Form von Modellvorhaben, Projekten und anderen situationsspezifischen Angeboten in die Praxis zurückgeführt werden.

2. Vernetzung                                                                                                    
Jungenarbeit braucht zur Weiterentwicklung, den Informationsaustausch in Theorie und Praxis und die Qualifizierung von Fachkräften. Die LAG Jungenarbeit versteht sich als Kontaktstelle für den Fachdialog unter Trägern der Jugendhilfe und Fachkräften aus Praxis und Wissenschaft.

3. Vermittlung                                                                                                                    
Jungenarbeit braucht politische Anerkennung und finanzielle Förderung. Die LAG Jungenarbeit wirkt im Sinne der Inhalte von Jungenarbeit und im Interesse ihrer Anbieter bei der jugendpolitischen Gesetzgebung und bei der Entwicklung administrativer Prozesse mit und steht Politik und Verwaltung als Ansprechpartner zur Verfügung.